Fibrinogen gilt als Anzeiger für kardiovaskuläre Erkrankungen, da diese mit der Bildung dichterer und schwerer löslichen Gerinnsel verbunden sind. Bei Typ-1-Diabetes ist die Fibrinogen- Glykation erhöht, was die Eigenschaften der Gerinnsel beeinflussen könnte.
Den Zusammenhang analysierten Forscher an Nüchtern-Blutproben von 129 bzw. 107 Männern und Frauen mit Typ-1-Diabetes ohne kardiovaskuläre Vorerkrankungen. Die Männer hatten im Schnitt einen höheren Blutdruck und BMI, die Frauen eine schlechtere glykämische Kontrolle und höhere HDL-Cholesterin- Spiegel.
Insgesamt gab es keine geschlechtsspezifischen Unterschiede in den Gerinnseleigenschaften (Permeabilitätskoeffizient Ks, Trübungs- und Lyseverhalten sowie Fibrinogenkonzentration). Frauen hatten allerdings höhere Werte an Faktor-XIII-Antigen, Prothrombin- Fragmenten und höhere Thrombin-Spitzenwerte.
Unterschiede fand man bei der Subanalyse der Teilnehmer unter 30 Jahren: Verglichen mit gleichaltrigen männlichen Patienten hatten junge Frauen weniger durchlässige Gerinnsel und längere Lysezeiten (10,5 vs. 14,1 cm²×10-9; p=0,03 bzw. 1673 vs. 1522 s; p=0,008). Inwiefern dies nun das erhöhte kardiovaskuläre Risiko diabetischer Frauen beeinflusst, bleibt allerdings weiterhin unklar. OH