Fortgeschrittenes kolorektales Karzinom

Praxis-Depesche 15/2000

Fluorouracil-Präkursor verspricht gezieltere Therapie

Capecitabine ist ein Fluoropyrimidin-Carbamat, das nach oraler Gabe primär im Tumorgewebe zu Fluorouracil umgewandelt wird. Systemische Fluorouracil-Wirkungen fallen damit weitgehend weg. In einer randomisierten Studie wurde jetzt überprüft, welches Dosierungsschema sich bei Patienten am besten eignet, die unter einem kolorektalen Karzinom leiden.

Teilnehmer waren 109 Patienten mit fortgeschrittenem kolorektalem Karzinom. Die Patienten wurden randomisiert nach einem von drei Schemata behandelt: A: Capecitabine 1 331 mg/m2/d aufgeteilt auf zwei Dosen täglich, B: Capecitabine 2 510 mg/m2/d a9ufgeteilt auf zwei Dosen täglich (zwei Wochen Therapie, eine Woche Pause), C: Capecitabine 1 657 mg/m2/d plus Leucovorin 60 mg/d. Beide Medikamente wurden auf zwei Dosen täglich aufgeteilt (zwei Wochen Therapie, eine Woche Pause). Die Responserate (partiell und komplett) betrug in Gruppe A 21% (acht von 39; davon komplette Response: zwei Patienten), in Gruppe B 24% (acht von 34 Patienten; davon komplett: ein Patient), in Gruppe C 23% (acht von 35 Patienten; davon komplett: zwei Patienten). Die mittlere Dauer bis zur Progression betrug 127 (A), 230 (B) und 165 (C) Tage. Toxische Nebenwirkungen, insbesondere Diarrhö und Hand-Fuß-Syndrom, wurden vor allem bei den Patienten in der Gruppe C (Kombination mit Leucovorin) beobachtet.

Quelle: van Cutsem, E: Capecitabine, an oral fluoropyrimidine carbamate with substantial activity in advanced colorectal cancer: resuglts of a randomiz, Zeitschrift: JOURNAL OF CLINICAL ONCOLOGY, Ausgabe 18 (2000), Seiten: 1337-1345

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