Prospektiv wurden bei 156 Männern und 185 Frauen neben einer DNA-Analyse Knochendichtemessungen (DEXA) und WS-Röntgenaufnahmen im Abstand von fünf Jahren durchgeführt. Den homozygoten SS-Genotyp wiesen 69%, den heterozygoten Ss 28%, und ss 3% der Frauen auf. Die Knochendichte und der Knochenschwund während der fünfjährigen Studiendauer war nicht unterschiedlich. Bei 39 Personen, überwiegend Frauen, traten 54 Frakturen auf. Während bei Männern der Genotyp kein besonderes Frakturrisiko darstellte, traten bei Frauen mit dem s-Allel signifikant mehr Knochenbrüche auf (OR = 2,59). Weitere unabhängige Risikofaktoren waren die Knochendichte in der Wirbelsäule und das Gewicht. Die höchste Gefährdung wiesen Frauen mit ss-Genotyp und niedriger Knochendichte auf.
Osteoporose-Risiko
Praxis-Depesche 13/2001
Frakturneigung bei Frauen genetisch determiniert
Dass Osteoporose familiär gehäuft auftritt, ist bekannt. Ob ein Polymorphismus des COLIA1-Gens, das für eine Knochenkollagen-Produktion zuständig ist, das Frakturrisiko beeinflusst, wurde in deutsch-britischer Kooperation untersucht.
Quelle: McGuigan, FEA: Prediction of osteoporotic fractures by bone densitometry and COLIA1 genotyping: a prospective, population-based study in men and women, Zeitschrift: OSTEOPOROSIS INTERNATIONAL, Ausgabe 12 (2001), Seiten: 91-96