Um zu klären, wie stark verschiedene fertilitäts- und schwangerschaftsbezogene Variablen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen prädisponieren, führten die Wissenschaftler eine Umbrella-Analyse von 32 Übersichtsarbeiten durch.
Das Ergebnis: Nach einer Präeklampsie, einer Totgeburt oder einer Frühgeburt verdoppelt sich das Risiko für eine kombinierte kardiovaskuläre Problematik aus ischämischer Herzkrankheit, zerebrovaskulären Ereignissen, Herzinsuffizienz sowie einer peripheren Arterienerkrankung. Auch ein Gestationshypertonus, eine vorzeitige Plazentalösung, ein Gestationsdiabetes, eine prämature Ovarinsuffizienz, eine frühe Menarche, ein polyzystisches Ovarsyndrom, Geburten sowie eine frühe Menopause prädisponieren – wenn auch schwächer – hierfür. Eine längere Stilldauer schützt dagegen offenbar vor Herz-Kreislauf-Problemen. Einen Zusammenhang zwischen einer Kinderwunschbehandlung, der Anwendung einer Gestagen- Monopille bzw. nichthormoneller Kontrazeptiva und dem kardiovaskulären Outcome beobachteten die Wissenschaftler nicht.
Für die langfristige kardiovaskuläre Gesundheit von Frauen ist es wichtig, aus ihrer reproduktiven Anamnese entstehende Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, so das Fazit der Forscher. LO