Die Autoren untersuchten nun die langfristige Perspektive der Patienten der FRISC-II-Studie. Sie waren nach ACS ohne ST-Hebung auf Revaskularisation (PTCA bei einfacheren Läsionen, Bypass bei komplexen Stenosen oder Hauptstamm- Stenose) oder auf konservative Therapie randomisiert worden. Die invasive Strategie hatte Tod oder einen weiteren Infarkt im Mittel um 549 Tage hinausgeschoben. Der Unterschied basierte hauptsächlich auf der Verhinderung von Infarkten; hingegen blieb die frühe Verschiebung der Mortalität über das Follow-up hinweg nicht erhalten. Die Revaskularisationen verschoben Tod oder nächste Klinikaufnahme wegen KHK im Mittel um 1128 Tage. Die Autoren folgern aus ihren Daten, dass eine frühe invasive Therapie bei ACS ohne ST-Hebung im Vergleich zu konservativem Vorgehen zu bevorzugen ist, im Einzelfall unter Beachtung von Biomarkern. WE
ACS ohne ST-Hebung
Praxis-Depesche 12/2016
Frühe invasive Intervention zahlt sich aus
Dass eine frühe Revaskularisation bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom (ACS) ohne ST-Hebung das Risiko von Tod und Infarkt reduziert, war vor Jahren erstmals in der Studie FRISC-II nachgewiesen worden. Aber was ist mit dem langfristigen Nutzen?
Quelle:
Wallentin L et al.: Early invasive versus non-invasive treatment ... Lancet 2016; 388: 1903-11
ICD-Codes:
I24.9