In Magdeburg wurden 215 Patienten mit Magen-Adenokarzinomen zu Symptomen befragt, die schließlich zur Diagnose geführt haben. Bei 59,5% der Patienten waren ca. drei Monate vor der Diagnose dyspeptische Beschwerden aufgetreten. 97,7% dieser Patienten erfüllten die Kriterien über 45 Jahre und Alarmsymptome (v. a. Gewichtsverlust, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Hämatemesis und Teerstuhl). Bei ca. 40% aller Patienten wurde ein Magenkarzinom mit kurablem Tumorstadium diagnostiziert. Das Tumorstadium war weder mit der Dyspepsie-Dauer noch mit dem Alter oder dem Auftreten von Alarmsymptomen assoziiert.
Dyspepsie
Praxis-Depesche 18/2005
Gastroskopie nicht auf die lange Bank schieben
Dyspeptische Beschwerden treten nicht nur bei einer Vielzahl benigner gastrointestinaler Erkrankungen auf, sondern können ein erstes Zeichen eines Magenkarzinoms sein. Die European Helicobacter pylori Study Group (EHSG) und die American Gastroenterological Association (AGA) empfehlen bei Dyspepsie eine Endoskopie für Personen mit Warnsymptomen oder einem Alter über 45 Jahre. Reichen diese Kriterien, Magenkarzinome schon in frühen Stadien zu entdecken?
Quelle: Schmidt, N: Missing gastric cancer in dyspepsia, Zeitschrift: ALIMENTARY PHARMACOLOGY AND THERAPEUTICS, Ausgabe 21 (2005), Seiten: 813-820