Testikuläre Mikrolithiasis

Praxis-Depesche 11/2009

Gibt es einen Zusammenhang mit Hodenkrebs?

Ob sonographisch nachgewiesene testikuläre Mikrolithiasis ein erhöhtes Hodenkrebsrisiko bedeutet, ist nicht eindeutig belegt. In einer Beobachtungsstudie versuchten US-Wissenschaftler diesen Zusammenhang zu klären.
Praxisfazit
?! Beim überwiegenden Teil der untersuchten Männer mit testikulärer Mikrolithiasis trat innerhalb des Beobachtungszeitraums kein Hodenkrebs auf. Ein intensives Screeningprogramm wäre demnach nicht kosteneffektiv und würde keine wesentliche Verringerung des Krebsrisikos bringen. Die Autoren betonen dagegen den Wert der Selbstuntersuchung bei Männern mit Mikrolithiasis.

Im Jahr 2000 wurden 1504 Männer im Alter von 18 bis 35 Jahren auf das Vorliegen testikulärer Mikrolithiasis (TM) untersucht. Bei 84 (5,6%) wurden auf den Ultraschall-Aufnahmen Mikrolithen beobachtet. Bei den betroffenen Männern wurde die UltraschallUntersuchung wiederholt und nach Tumormarkern im Serum gesucht; diese waren bei allen negativ. Alle Männer mit testikulärer Mikrolithiasis wurden in eine Beobachtungsstudie einbezogen und wurden in der Selbstuntersuchung der Hoden instruiert.

Nach zwei Jahren konnten 64 Männer (76,2%) per E-Mail oder Telefon kontaktiert werden. Keiner der Befragten gab an, dass bei ihm Hodenkrebs oder andere skrotale Tumoren diagnostiziert wurden. Nach weiteren drei Jahren wurden 63 (75%) der ursprünglich 84 Männer mit Mikrolithiasis-Befund befragt. Bei einem der Befragten war 64 Monate nach der Studienuntersuchung Hodenkrebs aufgetreten; der Betroffene hat­te bei der Selbstuntersuchung Veränderungen am Hoden festgestellt. Ansons­ten hatten nur 29 Männer angegeben, die Selbstuntersuchung regelmäßig durchzuführen.

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