Die meisten Substanzen, die normalerweise in der Kopfschmerztherapie eingesetzt werden, gelten in der Schwangerschaft als kontraindiziert. Zur Behandlung von Migräneattacken kann während der gesamten Schwangerschaft nur Paracetamol empfohlen werden. Metoclopramid darf nur im ersten Trimenon verabreicht werden. Magnesium gilt als unbedenklich, seine Wirksamkeit ist aber nicht sicher belegt. Für Triptane gibt es bisher zwar noch keine Hinweise auf Fetotoxizität; sie gelten derzeit aber noch als kontraindiziert. Prophylaktisch kann nur Metoprolol unbedenklich eingesetzt werden. Wegen der limitierten medikamentösen Therapie werden Entspannungsverfahren und allgemeine supportive Maßnahmen empfohlen. Treten Kopfschmerzattacken, v. a. mit fokalneurologischen Symptomen, erstmals in der Schwangerschaft auf, müssen durch sorgfältige Anamnese und Diagnostik zerebrovaskuläre Erkrankungen, Hypertonie und Eklampsie ausgeschlossen werden. (GW)
Kopfschmerzen in der Schwangerschaft
Praxis-Depesche 10/2005
Gibt es "sichere" Medikamente?
Glücklicherweise bessert sich bei vielen Frauen eine bestehende Migräne während der Schwangerschaft. Bleibt sie bestehen, verschlechtert sie sich oder tritt sie neu auf, ist die Therapie schwierig.
Quelle: Gendolla, A: Schwierige Entscheidungen, Zeitschrift: SCHMERZ, Ausgabe 18 (2004), Seiten: 378-384