Nun wurde die randomisierte, doppelblinde IMAI-Studie vorgestellt, die den zum Studienzeitpunkt empfohlenen Grippeimpfstoff mit einem Kochsalz- Placebo verglich. Eingeschlossen waren überwiegend Patienten mit Zustand nach akutem Myokardinfarkt (MI) sowie ein geringer Anteil (0,3 %) mit chronischem Koronarsyndrom und mindestens einem weiteren Risikofaktor. Der primäre Endpunkt wurde definiert als Kombination aus Todesfällen insgesamt, MI oder Stentthrombose nach zwölf Monaten.
Zwischen dem 1.10.2016 und dem 1.3.2020 wurden 2.571 Teilnehmer an 30 Zentren in acht Ländern randomisiert; 1.290 erhielten einen Grippeimpfstoff und 1.281 ein Placebo. Während der zwölfmonatigen Nachbeobachtungszeit trat der primäre Endpunkt bei 67 Teilnehmern (5,3 %) der Verumgruppe auf, und bei 91 Teilnehmern (7,2 %), der Placebogruppe. Die Raten der Gesamttodesfälle betrugen 2,9 % vs. 4,9 %, die Raten der kardiovaskulären Todesfälle 2,7 % vs. 4,5 % und die Raten der Herzinfarkte 2,0 % vs. 2,4 %.
Schlussfolgerung der Autoren: Eine Grippeimpfung zu einem frühen Zeitpunkt nach einem Herzinfarkt oder bei koronarer Herzkrankheit mit hohem Risiko führte im Vergleich zu Placebo zu einem geringeren Risiko für Gesamttod, Herzinfarkt oder Stentthrombose. AT