Primäre Insomnie

Praxis-Depesche 3/2003

Hilfsstrategien haben oft gegenteiligen Effekt

Angstpatienten entwickeln häufig Verhaltensweisen, die gefürchtete Situationen vermeiden helfen sollen, tatsächlich aber das Gegenteil bewirken. Nun ging man der Frage nach, inwieweit Patienten mit Insomnie ähnliche Strategien anwenden und mit welchem Ausgang.

Je 33 Insomnie-Patienten und Kontrollen mit gutem Schlaf wurden basierend auf der DBAS (Dysfunctional Beliefs and Attitudes about Sleep Scale) getestet. Zwar waren auch die Kontrollen nicht frei von dysfunktionalen Verhaltensweisen, doch war bei den von Schlaflosigkeit Geplagten das schlafbezogene Sicherheitsdenken sehr viel stärker ausgeprägt. Ihre Strategien führten allerdings häufig zu negativen Ergebnissen: So störten sie z. B. den natürlichen Schlaf-Rhythmus durch Nickerchen am Tag oder exzessives Schlafen an Wochenenden, das Einschlafen selbst durch koffeinhaltige Getränke und Fernsehen im Bett. Viele setzten sich auch mit Gedanken wie "Ich muss jetzt schlafen" erst recht unter Druck oder zogen sich zurück, vermieden tagsüber alle körperlichen und sozialen Aktivitäten.

Quelle: Harvey, AG: Identifiying safety behaviors in insomnia, Zeitschrift: JOURNAL OF NERVOUS AND MENTAL DISEASE, Ausgabe 190 (2002), Seiten: 16-21

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