Knochenmarktransplantation

Praxis-Depesche 2/2000

Höheres Hodgkin-Risiko?

Nach einer allogenen Knochenmarktransplantation ist das Risiko einer lymphoproliferativen Erkrankung erhöht. Jetzt wurde mit einer groß angelegten Studie nach Faktoren für die Entstehung eines Morbus Hodgkin gesucht.

Die Daten von 18.531 Patienten, die zwischen 1964 und 1992 eine allogene Knochenmarktransplantation erhalten hatten, wurden ausgewertet. Acht Patienten erkrankten drei bis neun Jahre nach der Transplantation an einem Hodgkin-Lymphom. Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung war das Risiko für eine Hodgkin-Erkrankung um das 6,2-fache erhöht. Zwei der Betroffenen waren HIV-positiv. Wurden sie von der Auswertung ausgeschlossen, war das Risiko immer noch um das 4,7-fache erhöht. Von den sechs HIV-negativen Hodgkin-Patienten waren fünf Epstein-Barr-Virus-positiv. Auffallend war, dass die Hodgkin-Erkrankung im Unterschied zu anderen lymphoproliferativen Erkrankungen erst spät auftrat (> 2,5 Jahre nach der Transplantation) und typische Risikofaktoren fehlten (z. B. T-Zell-Depletion, HLA-Disparität). (UB)

Quelle: Rowlings, PA: Increased incidence of Hoddgkin's disease after allogeneic bone marrow transplantation, Zeitschrift: JOURNAL OF CLINICAL ONCOLOGY, Ausgabe 17 (1999), Seiten: 3122-3127

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