Das Studienkollektiv umfasste mehr als 1,5 Millionen Israelis, deren Wehrdiensttauglichkeit zwischen 1967 und 1997 geprüft worden war. Außer einer ausführlichen körperlichen und laborchemischen Untersuchung waren alle Rekruten auch zu Nierenerkrankungen während der Kindheit befragt worden. Bei Bedarf leiteten die Musterungsärzte eine nephrologische Abklärung ein. Anhand eines nationalen Gesundheitsregisters erfasste man, wie viele der Untersuchten in den folgenden 30 Jahren eine Nierenersatztherapie benötigten.
Alle Studienteilnehmer wurden zum Zeitpunkt der Musterungsuntersuchung, die im Alter zwischen 16 und 25 Jahren stattfand, als nierengesund eingestuft, da sie normale Blutdruck- und Serumkreatininwerte aufwiesen und eine Proteinurie ausgeschlossen werden konnte. Knapp 1,5 Mio. Männer wiesen anamnestisch keine renale Vorerkrankungen auf, 18 592 waren als Kind nierenkrank gewesen. Hierzu zählten kongenitale Fehlbildungen der Nieren und/oder Harnwege (z. B. Einzelniere, Hufeisenniere, Hydroureter, ureterovesikale Stenose), ein- oder mehrmalige Pyelonephritis, Glomerulonephritis oder nephrotisches Syndrom. Im Laufe der Nachbeobachtungszeit entwickelten 2350 der nicht renal vorbelasteten (0,16%) sowie 140 (0,75%) der als Kind nierenkranken Männer eine terminale Niereninsuffizienz (5,39 Fälle pro 100 000 Personenjahre). Eine Nierenerkrankung in der Kindheit erhöhte das Risiko für chronisches Nierenversagen um mehr als das Vierfache. Eine terminale Niereninsuffizienz bei renaler Vorbelastung früher ein.
Renale Schäden bzw. strukturelle Nierenanomalien während der Kindheit können also – selbst wenn im frühen Erwachsenenalter keine Einschränkungen der Nierenfunktion bestehen – langfristig schwerwiegende Konsequenzen für die Nierengesundheit haben. LO