Eine 64-jährige Hausfrau ohne AtopieAnamnese stellte sich mit juckenden erythematösen Hautläsionen auf Augenlidern, Gesicht und Nacken vor. Die Ärzte äußerten den Verdacht auf eine Kosmetika-Allergie. Ein "Auslassversuch" mit der Gesichtscreme, die die Patientin seit zwei Jahren benutzte, brachte unter Behandlung mit topischen Kortikosteroiden nach zwei Wochen eine Besserung. Der Patchtest ergab eine positive Reaktion auf die von ihr benutzte Creme (Yves Rocher®), sowie auf Nickelsulfat und hydrolysiertes Weizenprotein als einzelne Inhaltsstoffe. Dieser Bestandteil ist aufgrund seiner feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften ein mittlerweile weit verbreiteter Hilfsstoff in Hautcremes, Haarpflegemitteln und Seifen. Kontakturtikaria und allergische Konjunktivitis durch hydrolysiertes Weizenprotein sind bereits häufiger beschrieben, Sensibilisierungen werden auch bei Bäckern gesehen. Die weite Verbreitung von hydrolysiertem Weizenprotein wird, so warnen die Autoren, zu einem weiteren Ansteigen von Kontaktsensibilisierungen gegen dieses Allergen führen. (bk)
Allergie gegen Gesichtscreme
Praxis-Depesche 22/2000
Hydrolysiertes Weizenprotein als Auslöser
Es ist zwar nur eine Kasuistik, dennoch zeigt der Fall aus Spanien einen typischen Wandel in der Allergologie: Auch in höherem Alter entwickeln zunehmend mehr Patienten erstmalig allergische Symptome - und das gegen Stoffe, mit denen sie schon länger konfrontiert sind.
Quelle: Sanchez-Pérez, J: Allergic contact dermatitis from hydrolyzed wheat protein in cosmetic cream, Zeitschrift: CONTACT DERMATITIS, Ausgabe 42 (2000), Seiten: 360