Therapie der Depression

Neuro-Depesche 11/2009

Hypericum demnächst in S3-Leitlinie

Dass klinisch geprüfter Johanniskraut-Extrakt bei mittelschwerer Depression gleich wirksam ist wie chemische Standardantidepressiva, dabei aber deutlich besser vertragen wird, bestätigen jetzt renommierte Psychiater.

Phytopharmaka unterliegen den gleichen Nachweispflichten wie chemisch definierte Antidepressiva, erläuterte Prof. Hans-Jürgen Möller, München. So war ein hochdosierter Extrakt* in einer plazebokontrollierten Doppelblindstudie (n = 388) genauso stark wirksam wie die Leitsubstanz Citalopram (20 mg/d) – immerhin ein SSRI mit eher stärkerer Wirksamkeit und eher geringerem Nebenwirkungspotenzial.

Die Patienten mit mittelgradiger Depression zeigten nach sechs Wochen unter 900 mg/d Johanniskraut zu 54,2% ein Ansprechen und unter Citalopram zu 55,9%. Die Differenz gegenüber Plazebo (39,2%) entspricht der in anderen Antidepressiva-Studien be- obachteten Größenordnung. Bei den medikationsbezogenen unerwünschten Ereignissen schnitt der SSRI aber erheblich schlechter ab als das Phytopharmakon (50 vs. 10 Ereignisse; Plazebo: 21).

Laut Prof. Hans-Peter Volz, Werneck, haben teils auch die Patienten selbst Vorbehalte gegen die Therapie mit Psychopharmaka und tragen so zur Unterbehandlung dieser Erkrankung bei. Da die Wirklatenz meist Wochen beträgt, erleben sie zunächst nur die Nebenwirkungen. Dieser Nachteil entfällt bei dem hochdosierten Johanniskraut-Extrakt.

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