Praxis-Depesche 17/2002

Hysterektomie und Ovarektomie machen nicht dumm

Viele Studien belegen (allerdings nicht unbestritten) einen positiven Einfluss einer Östrogenersatztherapie auf die geistige Leistungsfähigkeit postmenopausaler Frauen. Dass der Umkehrschluss (Östrogenentzug durch Hysterektomie und Ovarektomie verschlechtert das Denkvermögen) nicht zulässig ist, wurde in Kalifornien gezeigt. In einer Querschnittstudie wurden 885 postmenopausale Frauen zwölf standardisierten kognitiven Testverfahren unterzogen. 225 von ihnen waren vor Jahren unter Belassung eines oder beider Ovarien hysterektomiert worden, 190 hatten eine Hysterektomie plus beidseitige Ovarektomie erhalten. 35% der Frauen standen zum Untersuchungszeitpunkt unter einer Östrogen-Gabe. Bei den Nicht-Östrogen-Anwenderinnen hatten Hysterektomie- bzw- Ovarektomie-Status keinen Einfluss auf das Ergebnis der einzelnen kognitiven Funktionstests. Bei den gegenwärtig unter Östrogen-Gabe stehenden Frauen schnitten die komplett operierten Frauen in zwei der zwölf Einzeltests geringfügig, aber statistisch signifikant, schlechter ab als die nicht operierten Probandinnen. Kein Unterschied bestand zwischen den hysterektomierten, aber nicht ovarektomierten, und den nicht operierten Frauen. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang zwischen dem durch die Ovarektomie erniedrigten Testosteronspiegel, der durch Östrogen-Gabe noch weiter supprimiert wird, und der geistigen Leistungsfähigkeit.

Viele Studien belegen (allerdings nicht unbestritten) einen positiven Einfluss einer Östrogenersatztherapie auf die geistige Leistungsfähigkeit postmenopausaler Frauen. Dass der Umkehrschluss (Östrogenentzug durch Hysterektomie und Ovarektomie verschlechtert das Denkvermögen) nicht zulässig ist, wurde in Kalifornien gezeigt. In einer Querschnittstudie wurden 885 postmenopausale Frauen zwölf standardisierten kognitiven Testverfahren unterzogen. 225 von ihnen waren vor Jahren unter Belassung eines oder beider Ovarien hysterektomiert worden, 190 hatten eine Hysterektomie plus beidseitige Ovarektomie erhalten. 35% der Frauen standen zum Untersuchungszeitpunkt unter einer Östrogen-Gabe. Bei den Nicht-Östrogen-Anwenderinnen hatten Hysterektomie- bzw- Ovarektomie-Status keinen Einfluss auf das Ergebnis der einzelnen kognitiven Funktionstests. Bei den gegenwärtig unter Östrogen-Gabe stehenden Frauen schnitten die komplett operierten Frauen in zwei der zwölf Einzeltests geringfügig, aber statistisch signifikant, schlechter ab als die nicht operierten Probandinnen. Kein Unterschied bestand zwischen den hysterektomierten, aber nicht ovarektomierten, und den nicht operierten Frauen. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang zwischen dem durch die Ovarektomie erniedrigten Testosteronspiegel, der durch Östrogen-Gabe noch weiter supprimiert wird, und der geistigen Leistungsfähigkeit.

Quelle: Kritz-Silverstein, D: Hysterectomy, oophorectomy, and cognitive function in older women, Zeitschrift: JOURNAL OF THE AMERICAN GERIATRICS SOCIETY, Ausgabe 50 (2002), Seiten: 55-61

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