Metastasierendes Nierenkarzinom

Praxis-Depesche 15/2000

IL-2 per inhalationem kann die Lebensqualität verbessern

Patienten mit metastasierendem Nierenzellkarzinom können von einer systemischen Immuntherapie mit Interleukin-2 profitieren. Die Behandlung wird allerdings von schweren, dosisabhängigen Nebenwirkungen limitiert. In einer prospektiven Studie wurde getestet, wie sich systemische und inhalative IL-2-Therapie auf die Lebensqualität der Patienten auswirken.

An der Studie nahmen 25 Patienten mit metastasierendem Nierenzellkarzinom (mNCC) teil. 15 Patienten mit pulmonalen oder mediastinalen Metastasen erhielten eine hochdosierte IL-2-Inhalationstherapie (36 x 106 immunisierende Einheiten pro Tag); die Behandlungsdauer betrug im Mittel 13,4 Monate. Zehn Patienten mit progredientem mNCC wurden systemisch mit niedrig dosiertem IL-2 behandelt (9 x 106 IU/m2/d für fünf Tage). Bei den inhalativ behandelten Patienten hatte sich die Lebensqualität (QLQ-C30) einen Monat nach Behandlungsbeginn moderat, aber signifikant verschlechtert (15,1%). Nach drei, sechs, neun und zwölf Behandlungsmonaten entsprach die Lebensqualität jedoch wieder der, die vor Behandlungsbeginn ermittelt worden war. Bei den systemisch behandelten Patienten verschlechterte sich die Lebensqualität während der Behandlung um durchschnittlich 27% (drei der zehn Patienten konnten infolge der Nebenwirkungen die Fragebögen nicht vollständig ausfüllen).

Quelle: Heinzer, H: Subjective and objective prospective, long-term analysis of quality of life during inhaled interluekin-s immuntherapy, Zeitschrift: JOURNAL OF CLINICAL ONCOLOGY, Ausgabe 17 (1999), Seiten: 3612-3620

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