Eine amerikanische Studie untersuchte an 2843 Patienten ≥65 Jahre, wie Schilddrüsenwerte im euthyreoten Bereich mit dem Vorkommen von Vorhofflimmern (VHF), koronarer Herzerkrankung (KHK), Herzinsuffizienz (HI), Hüftfrakturen, Demenz und Gesamtmortalität zusammenhängen. Die Referenzbereiche lagen bei 0,45-4,5 mU/l für TSH, 9,2- 21,8 pmol/l für FT4, 1,3-3,1 nmol/l für T3 und ≥37 IU/l bei positivem Ergebnis für Antithyroidperoxidase- Antikörper (TPOAb). Nach Bestimmung der jeweiligen Konzentrationen befragte man die Teilnehmer bis zu 18 Jahre lang alle sechs Monate zu ihrer Gesundheit und sammelte ihre Daten.
Im Mittel lagen TSH, FT4 und T3 bei 2,15 mU/l, 15,6 pmol/l und 1,81 nmol/l. 7,8% der im Schnitt 74,5 Jahre alten Teilnehmer waren TPOAb-positiv. 812 Patienten entwi - ckelten VHF, 786 KHK, 870 HI und 229 Demenz. Es kam zu 340 Hüftfrakturen und 2161 Todesfällen. Während FT4 vor allem mit kardialen Ereignissen assoziiert war, zeigte TSH einen stärkeren Zusammenhang mit dem Gehirn: Höhere Konzentrationen von FT4 waren mit einem größeren Risiko für VHF, KHK und HI verbunden (Unterschied erstes vs. viertes Quartil: 11,8; 7,8 bzw. 14,3 pro 1000 Personenjahre; alle p<0,05). Bei niedrigerem TSH-Wert kam es öfter zu Demenz (Unterschied erstes vs. viertes Quartil: -9,6 pro 1000 Personenjahre). Zudem wiesen die Mortalitätsdaten auf einen Überlebensvorteil bei einer höheren TSH-Konzentration hin.
Die Autoren legen nahe, bei älteren Patienten den Referenzbereich für TSH etwas nach oben und für FT4 etwas nach unten zu korrigieren. OH