Ein älterer Mann erhält eine Impfung in den Oberarm.

Immunschutz im höheren Alter

Praxis-Depesche 8/2023

Impfungen bessern kardiovaskuläre Outcomes

Eine französische Arbeitsgruppe untersuchte im Rahmen eines Reviews die Auswirkungen einer Influenza-, Herpes-zoster- und Pneumokokken-Impfung auf das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse bei älteren Personen. Im Ergebnis deuten die Studienergebnisse darauf hin, dass Impfungen neben dem Schutz vor Infektionen noch weitere gesundheitliche Vorteile mit sich bringen.
Praxisfazit
Ältere Patient:innen sollte man über das erhebliche Risiko von kardiovaskulären Komplikationen bei einer Infektion mit Influenza-Viren, Herpes zoster oder Pneumokokken aufklären. Wachsende Evidenz zeigt, dass Impfungen dieses Risiko minimieren können. Die Autor:innen vermuten, dass Impfungen eine kardioprotektive Wirkung haben, die unabhängig vom Schutz vor der Infektion sind.

Die Analyse schloss 38 Studien ein, die das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse bei Personen ≥ 65 Jahren, die gegen Influenza, Herpes zoster oder Pneumokokken geimpft worden waren, im Vergleich zu nicht geimpften Personen verglichen. Eine Reihe von Studien zeigte, dass eine Influenza-Impfung das Risiko von kardiovaskulären Erkrankungen, MACE (major adverse cardiac event), Myokardinfarkt, sekundärer ischämischer Herzerkrankung, akutem Koronarsyndrom, Vorhofflimmern, Herzinsuffizienz (HI) und Schlaganfall senken kann.

Regelmäßige und frühe saisonale Influenza-Impfung lohnt

In einer dänischen Studie mit Proband:innen mit Herzinsuffizienz (HI) war eine Influenza-Impfung assoziiert mit einem geringeren Risiko von Gesamtmortalität und kardiovaskulärem Tod. Eine regelmäßige und frühe Impfung im Jahr reduzierte das Sterberisiko mehr als sporadische und späte Impfungen im Jahr. Die saisonale Influenza-Impfung führte in einer koreanischen Untersuchung zu einem um 51 % reduzierten Risiko von akuten Exazerbationen kardiovaskulärer Erkrankungen bei Personen mit Grippe-ähnlichen Erkrankungen.

Die Meta-Analyse einer kanadischen Arbeitsgruppe hat gezeigt, dass eine Impfung gegen Pneumokokken (PPV23) das Risiko von kardiovaskulären Erkrankungen (Risk Ratio, RR 0,94; 95 %-KI 0,89–0,99) und Myokardinfarkten (RR 0,93; 95 %-KI 0,88–0,99) im Vergleich zur Kontrollgruppe (Placebo, keine Impfung, andere Impfung) signifikant reduziert. Eine Arbeitsgruppe aus Taiwan fand heraus, dass Personen mit HI, die eine Influenza- und eine Pneumokokken-Impfung erhalten hatten, im Vergleich zu ungeimpften Personen mit HI ein um 24 % reduziertes Risiko einer Hospitalisierung aufwiesen. Bei denjenigen, die nur den Grippeimpfstoff erhielten, stellten sie jedoch keine signifikante Risikoreduktion im Vergleich zu den ungeimpften Personen fest.

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Urheberrecht: Adobe Stock - InsideCreativeHouse

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x