Der Therapieplan bei Arthrose umfasst immer auch nicht-medikamentöse Therapien wie Krankengymnastik und Patientenschulung. Pharmakotherapie ist als unterstützende Form zu nicht-pharmkologischen Therapien zu sehen. Bei leichten Arthrose-Symptomen erweist sich Paracetamol als ebenso effektiv wie NSAID. Topische Therapien mit Salicylaten und Capsicain-Creme können hier systemische Therapien ersetzen. In schwereren Fällen ist systemische Therapie notwendig. Bei gastrointestinalen Beschwerden sollten entweder Cyclooxygenase-2-Hemmer oder NSAID plus Gastroprotektiva eingesetzt werden. Weitere Optionen sind Tramadol und Opioid-Analgetika sowie intraartikuläre Injektionen von Glukokortikoiden und Hyaluronsäure. Für den Einsatz von Vitaminpräparaten und die Gabe von Glucosamin und Chondroitinsulfat liegen noch keine ausreichenden Datenmengen vor.
Neue ACR-Leitlinien zur Arthrose
Praxis-Depesche 9/2001
Individualtherapie statt Schema F
Die Arthrosis deformans ist das häufigste Gelenkleiden. In den Leitlinien des American College of Rheumatology (ACR) von 1995 wurde die Bedeutung von Patientenschulung, physikalischer Therapie und Beschäftigungstherapie gegenüber den medikamentösen Therapieformen hervorgehoben. Unter Einbeziehung der Prinzipien der Evidence-based Medicine wurden zahlreiche neuere Studien ausgewertet und in die aktuellen Leitlinien zur Arthrose-Therapie von Knie und Hüfte einbezogen.
Quelle: American College of Rheumatology Sucommittee on Osteoarthritis Guidelines: Recommendations for the medical management of osteoarthritis of the hip and knee - 2000 Update, Zeitschrift: ARTHRITIS AND RHEUMATISM, Ausgabe 43 (2000), Seiten: 1905-1915