Die Wahl der Thromboembolie- Prophylaxe bei nicht-valvulärem Vorhofflimmern (nvVHF) erfordert neben der Beachtung geltender Leitlinien auch eine ausführliche Anamnese und die Berücksichtigung der pharmakologischen Wirkweisen der Präparate sowie ihrer möglichen Wechselwirkungen. Beispielsweise sind direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz kontraindiziert. Stattdessen sind hier Vitamin- K-Antagonisten (VKA) eine Option. Bei schlechter Patientenadhärenz bieten VKA den entscheidenden Vorteil, dass der Gerinnungswert regelmäßig durch einen Arzt oder vom Patienten selbstständig (Gerinnungs-Selbstmanagement, GSM) kontrolliert wird. Mithilfe des GSM lernen die Patienten besser einzuschätzen, welchen Einfluss bestimmte Parameter wie z. B. Ernährung auf die Gerinnungskontrolle haben. In Studien wiesen GSM-Anwender gegenüber konventionell betreuten Patienten mit 79 vs. 62% eine höhere TTR (time in therapeutic range) auf. Thromboembolische Erkrankungen wurden mithilfe des GSM um 58% reduziert, das Aufreten schwerer Blutungen um 14%, und auch die Mortalität war bei den GSM-Patienten geringer. Die Kosten für Schulung, Gerinnungsmonitor (z. B. CoaguChek® INRange) und Teststreifen übernimmt i. d. R. die Krankenkasse.
Therapie-Optionen
Praxis-Depesche 3/2018