Anhand der Daten von etwa 95 000 Schwangeren und ihren 114 500 Kindern nahmen norwegische Forscher gleich eine ganze Reihe perinataler Risikofaktoren für Zöliakie unter die Lupe. Die Angaben entstammten Gesundheitsdatenbanken und Fragebögen, welche die Mütter zwischen der 18. und 30. Schwangerschaftswoche sowie sechs bis 18 Monate und sechs bis sieben Jahre post partum ausfüllten. Eine Zöliakie lag bei 650 Kindern vor, die restlichen bildeten die Kontrollgruppe.
Gewicht und anthropometrische Maße bei Geburt nahmen keinen Einfluss auf das Erkrankungsrisiko der Kinder. Auch Kinder, die für ihr Geburtsalter zu klein waren, waren nicht häufiger betroffen. Hypertonie/ Präeklampsie, Entbindungsmodus sowie Ausbildungsgrad und
Alter der Mutter spielten ebenfalls keine Rolle. Erhöht war das Zöliakierisiko allerdings für weibliche Kinder sowie für jene mit Zöliakie-kranken Müttern (letztere mit OR 12,45; 95% KI 8,29 - 18,71). Ein weiterer relevanter Risikofaktor war maternaler Typ-1-Diabetes, nicht aber Typ-2- oder Schwangerschaftsdiabetes. Vermutlich hängen diese Faktoren mit der starken genetischen Komponente der Erkrankung zusammen.
Interessant war, dass Kinder seltener Zöliakie hatten, wenn ihre Mutter bzw. beide Eltern während oder in den ersten sechs Monaten nach der Schwangerschaft rauchten. Zum Thema „Zeitpunkt der ersten Gluten-Fütterung“ siehe Artikel Seite 14 in dieser Ausgabe. OH