Inwiefern die Überlebenswahrscheinlichkeit von HCC-Patienten davon abhängt, ob die Erkrankung auf Alkoholmissbrauch oder eine HCV-Infektion zurückzuführen ist, untersuchten Forscher anhand Daten eines italienischen Krebsregisters. Analysiert wurden die Daten von 573 bzw. 1642 Patienten mit Alkohol- bzw. HCV-bedingter HCC-Erkrankung.
In beiden Gruppen lag in fast allen Fällen eine Leberzirrhose vor. Patienten der Alkoholgruppe waren im Schnitt vier Jahre jünger, häufiger männlich und aktive Raucher, hatten häufiger Diabetes und einen höheren BMI als die HCV-infizierten Patienten. Verglichen mit den HCV-bedingten Fällen war in den Alkohol-bedingten Krebsfällen die Leberzirrhose weiter fortgeschritten; die Zahl von Ösophagusvarizen war höher, ebenso der Child-Pugh- und MELD-Score (Model of End Liver Disease).
Gegenüber der HCV-Gruppe erfolgte die Krebsdiagnose in der Alkohol-Gruppe häufiger außerhalb regelmäßiger Kontrolluntersuchungen (38,1 vs. 68,9%). Zudem waren ihre Tumore größer, häufiger multifocal und infiltrierend oder massiv (56,7 vs. 42,1%). Krebspatienten mit Alkohol- Ätiologie wurden häufiger palliativ behandelt, während ablative Verfahren seltener durchgeführt wurden.
Unter Berücksichtigung der Vorlaufzeit betrug das mediane Gesamtüberleben in der Alkoholgruppe 27,4 Monate, in der HCV-Gruppe 33,6 Monate (p=0,021). OH