Epidemiologie maligner Hodentumoren

Praxis-Depesche 12/2002

Ist das Erkrankungsrisiko für Verwandte erhöht?

Niederländische Urologen haben untersucht, ob Verwandte ersten Grades von Patienten, die an malignen Hodentumoren leiden, ein höheres Risiko haben, ebenfalls an einem Hodenmalignom oder anderen Tumoren zu erkranken.

Im Zeitraum zwischen 1986 und 1997 erhielten 372 Patienten mit Hodentumoren Fragebögen und sollten die Inzidenz von Hoden- und anderen Tumoren bei ihren Verwandten ersten Grades angeben. Die Ergebnisse wurden mit alters- und geschlechtsspezifischen Inzidenzdaten des niederländischen Krebsregisters verglichen. Die Wahrscheinlichkeit für Familienmitglieder von Patienten mit Hodenkrebs, ebenfalls an einem Tumorleiden zu erkranken, lag bei 1,2. Das Risiko für Brüder der Erkrankten, ebenfalls an Hodentumoren zu erkranken, war 5,9fach erhöht. Das Risiko für Lungenkrebs- oder Genitaltrakt-Malignome war für die Schwestern der Erkrankten ebenfalls leicht erhöht. Das Risiko für Krebs der Nieren und des harnableitenden Systems war erniedrigt.

Quelle: Spermon, JR: Cancer incidence in relatives of patients with testicular cancer in the eastern part of The Netherlands, Zeitschrift: UROLOGY, Ausgabe 57 (2001), Seiten: 747-752

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