In einer kalifornischen Studie beantworteten 78 junge Erwachsene zwischen 18 und 40 Jahren, die in ihrer Kindheit wegen Krebs behandelt worden waren, Fragebogen und psychiatrische Interviews, womit man Auskunft über posttraumatischen Stress, Angstzustände, subjektive Sicht von Krankheit und Therapie sowie psychische Belastung ermitteln wollte. Zusätzlich sammelte man Daten über die Intensität der Behandlung und die Schwere der medizinischen Spätfolgen. Den Kriterien eines posttraumatischen Stress-Syndroms (PTSD) entsprachen 20,5% der Probanden irgend wann nach dem Ende der Therapie. 9% der Teilnehmer wiesen klinisch signifikante Symptome auf der Intrusion-Scale und 16,7% auf der Avoidance-Scale der IES (Impact of Event Scale) auf. Viele litten unter Angstzuständen. Die Probanden mit PTSD fühlten eine stärkere Lebensbedrohung, wiesen intensivere Therapien in der Anamnese und ein größeres Ausmaß an psychischer Belastung auf als Patienten ohne PTSD.
Krebs im Kindesalter
Praxis-Depesche 15/2001
Jeder fünfte Überlebende leidet an posttraumatischem Stress
Immer mehr Kinder überleben eine Krebserkrankung; deshalb stellt sich mehr und mehr die Frage nach den psychischen Spätfolgen von Krankheit und Therapie.
Quelle: Hobbie, WL: Symptoms of posttraumatic stress in young adult survivors of childhood cancer, Zeitschrift: JOURNAL OF CLINICAL ONCOLOGY, Ausgabe 18 (2000), Seiten: 4060-4066