Nicht immer leicht zu erkennen

Praxis-Depesche 9/2016

Kardiale Symptome durch Hiatushernie

Eine Hiatushernie ist definiert als Einstülpung abdominaler Elemente durch den Ösophagushiatus des Zwerchfells. Die meisten Patienten sind asymptomatisch, können jedoch unter gastroösophagealem Reflux leiden.

Große Hernien äußern sich oft durch unspezifische Abdominalbeschwerden, Belastungsintoleranz und Dyspnoe. Als diagnostischer Schlüsselhinweis gilt eine postprandiale Synkope, ausgelöst durch eine Verminderung des linksatrialen Volumens nach der Mahlzeit.
Ein aktueller Fallbericht beschreibt einen 41- jährigen Mann, der wegen Bradykardie (Puls 35- 40 pro Minute) und stark eingeschränkter Gehstrecke (ein Häuserblock) vorgestellt wurde. Bekannt war bei dem Patienten ein De-Mosier-Syndrom; Dyspepsie, Erbrechen oder Reflux wurden nicht berichtet. Im EKG waren weder Ischämie noch Bradykardieepisoden feststellbar. Im Röntgen- Thorax war eine retrokardiale, gastrische Blase zu sehen, im Kernspin konnte schließlich eine ausgedehnte Hiatushernie bestätigt werden, die den linken Ventrikel und das linke Atrium komprimierten.
Nach erfolgreicher chirurgischer Behandlung der Hernie verschwanden die kardialen Symptome, die Ausdauer des Patienten erreichte wieder Ausgangsniveau. VW
Quelle:

Matar A et al.: Large hiatal hernia compressing the heart. Am J Cardiol 2016; 117: 483-4

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