Der Patient gibt im Gespräch zudem an, dass er befürchtet, die „Lungen-Narbe“ nach einer Pneumonie vor einem Jahr könne Lungenkrebs sein.
Auch wenn das Low-dose-CT zum Lungen- Ca-Screening in diesem Fall nicht von Leitlinien empfohlen wird, so sollte man diesem Patienten den Wunsch dennoch erfüllen, meint Dr. Scott D. Halpern, Pennsylvania. Auch wenn die offiziellen Empfehlungen ein Screening in diesem Fall nicht abdecken (geringer Nikotinabusus, Alter): Die Angst des Patienten vor Krebs – dokumentiert auch durch seine Zahlungsbereitschaft für die Untersuchung – könnte seine Lebensqualität deutlich einschränken. Da diese chronische Angst auch zu weiteren Kosten im Gesundheitswesen führen könnte, wäre das CT evetuell sogar kosteneffektiv. Ein verantwortungvoller Arzt muss, so Halpern, alle Umstände gesamthaft bedenken.
Dr. Tamara Simpson, San Antonio, führt hingegen ins Feld, dass eine derartige Screening- Untersuchung auch falsch-positive Ergebnisse liefern kann. Das führt ggf. zu weiteren, unnötigen Untersuchungen und invasiven Prozeduren. Selbst wenn ein Karzinom gefunden wird, könnte dies möglicherweise niemals behandlungsbedürftig werden und somit eine Überdiagnose entstanden sein. Das Warten auf die Ergebnisse und weitere Untersuchungen könnten für den Patienten mehr Stress verursachen als die „Krebsungewissheit“. CB