Die beiden Thrombopoetin-Rezeptor-Agonisten (TRA) Eltrombopag und Romiplostim besitzen einen ähnlichen Wirkmechanismus und ein vergleichbares Sicherheitsprofil. Deshalb wird oft angenommen, dass bei Patienten, die auf einen der beiden Wirkstoffe nicht oder unzureichend ansprechen, auch der jeweils andere wirkungslos sei. Dass es sich dabei um eine Fehlannahme handelt, bestätigte nun eine systemische Übersichtsarbeit. Die Metaanalyse schloss 18 Studien mit 401 ITP-Patienten ein.
Tatsächlich sprachen über 75 % der Probanden nach der Umstellung auf den alternativ verabreichten TRA an. Mit einer Ansprechrate von 93 % profitierten besonders Patienten, die aus anderen Gründen als einem zu geringen Ansprechen gewechselt hatten, beispielsweise wegen Nebenwirkungen, persönlicher Präferenzen oder Thrombozyten-Fluktuationen. Doch auch Patienten, die ein ungenügendes Ansprechen auf die initiale Therapie gezeigt und deshalb umgestellt hatten, sprachen in 65 % der Fälle auf die alternative Medikation an. Dabei machte es keinen Unterschied, ob von Eltrombopag auf Romiplostim oder von Romiplostim auf Eltrombopag gewechselt wurde. Bringt auch die Umstellung innerhalb der selben Substanzklasse keine zufriedenstellenden Resultate, könnte sich eine Kombinationstherapie lohnen: So kam eine weitere Studie zu dem Schluss, dass multirefraktäre Patienten, bei denen sämtliche TRA-Monotherapien versagt hatten, von der additiven Gabe eines Immunsuppressivums profitierten. RG