Untersucht wurde, ob Sepsis, Haut- und Weichgewebeinfektionen (SSTI), Infektionen des Harntrakts (UTI), Pneumonie und Infektionen des Urogenitaltrakts bei Schwangeren kausal mit bestimmten Diabetes-assoziierten genetischen Varianten zusammenhängen. Insgesamt flossen Daten von 500.000 Frauen der britischen UKB-Kohorte in die Analyse ein, deren Genom sequenziert und genotypisiert ist. Insgesamt 139 genetische Varianten wurden im Zusammenhang mit Typ-2-Diabetes identifiziert. Im zweiten Schritt wurde geprüft, ob diese Varianten einen Diabetes vorhersagen können, ob sie mit möglichen Confoundern assoziiert sind und ob sie die Infektionen nur durch indirekte Effekte auf den Diabetes beeinflussen.
Im Ergebnis fiel die Evidenz für einen kausalen Zusammenhang zwischen Typ- 2-Diabetes und den fünf Infektionsarten, mager aus. Die Sensitivitätsanalyse ergab ebenfalls keine Hinweise. Das bei Diabetiker:innen oft beobachtete erhöhte Infektionsrisiko ist also vermutlich nicht allein auf die Diabeteserkrankung zurückzuführen. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine andere Studie, in der sich ein Typ-2-Diabetes als negativ prädiktiv für septischen Schock erwies. MR