Kiwifrüchte (Actinidia sp.) enthalten neben Vitamin C viele Ballaststoffe, Folat, Kalium und Antioxidanzien. Von besonderem Interesse ist aber das vor allem in grünen Kiwis enthaltene proteolytische Enzym Aktinidin, das die Verdauung von Rindfleisch, Milchprodukten und Weizen verstärkt und die Magenentleerung beschleunigt.
Untersucht wurde die verdauungsfördernde Wirkung von Kiwis in zwölf klinischen Studien mit insgesamt 661 Teilnehmenden, davon 507 mit funktioneller Obstipation (functional constipation) oder Reizdarm vom Obstipationstyp und 154 gesunde Kontrollen. 406 Proband:innen aßen die Kiwifrüchte direkt, 131 erhielten Supplemente mit Kiwiextrakt. Der Frauenanteil lag bei insgesamt 77,9 %.
Insgesamt gab es zwar nicht viel, aber durchaus gute Evidenz für die günstige Wirkung von regelmäßigem Kiwikonsum auf die Verdauungsbeschwerden: Einige hochqualitative Studien belegen eine signifikante Verbesserung von Dyspepsie- Symptomen. Zudem sprechen Studien mit guter Qualität dafür, dass der Verzehr von zwei grünen Kiwis pro Tag abdominale Schmerzen und Unwohlsein im Kontext von Reizdarmsyndrom reduzieren kann. Einige Daten legen auch nahe, dass das Verspeisen einiger Kiwis direkt nach der Mahlzeit Spannungsgefühle und Blähungen lindern kann. Allerdings ist die Evidenzlage hierzu unzureichend.
Auch wenn die Studienlage dazu dünn ist, können Patient:innen mit funktioneller oder Reizdarm-bedingter Obstipation nur davon profitieren, täglich Kiwis zu essen – am besten als gesunde Nachspeise. OB