Vasospastische Angina

Praxis-Depesche 5/2020

Klinischer Nutzen der Myokardszintigraphie

Die Myokardszintigraphie ist in der Richtlinie der JCS zur Diagnose der vasospastischen Angina (VSA) als Klasse IIb definiert. Die kaukasischen Richtlinien hatten bislang keine Klassifizierung der Herzszintigraphie für die Diagnose von VSA berücksichtigt.
Um den klinischen Nutzen der Myokardszintigraphie zu klären, wurde in einer japanischen Untersuchung die Sensitivität und Spezifität der Herzszintigraphien analysiert. Hierfür wurden 136 Artikel mit Myokardszintigraphie aus den Jahren 1980 bis 2018 bei Patienten mit VSA aus der PubMed-Datenbank extrahiert. Anschließend wurden 88 Studien, darunter unter anderem 33 Paper mit Tl, 10 mit BMIPP, 9 mit MIBG ausgewertet, um die Empfindlichkeit und Spezifität jedes Tracers zu untersuchen. Es zeigte sich, dass die Herzszintigraphie mit Tl-, BMIPPoder MIBG nützlich war, da die Sensitivität 57 bis 73 % betrug. Die Spezifität betrug 55 bis 83 %. BMIPP ist nützlich, um Patienten mit Koronarkrampf im Vergleich zu Tl oder MIBG zu diagnostizieren. Wurden Patienten mit VSA diagnostiziert, kann BMIPP als nicht-invasive Methode nach der Erkennung einer nicht-obstruktiven Koronararterie mit MDCT nützlich sein. Die Empfindlichkeit jeder Koronararterie war jedoch bei den drei Szintigraphien nicht unterschiedlich. Die Autoren empfehlen die Anwendung von Tl- oder BMIPP-Myokardszintigraphie für VSA als ergänzendes Instrument. DM
Quelle: Sueda S.: Clinical usefulness of myocardial scintigraphy in patients with vasospastic angina. J Cardiol 2019.doi:10.1016/j.jjcc.2019.10.003
ICD-Codes: I20.1

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