Nasenseptum-Nekrose

Praxis-Depesche 13/2004

Kokainmissbrauch täuscht Granulomatose vor

Eine Rhinitis mit Schleimhautläsionen und Nekrose der Nasenscheidewand in Verbindung mit einer Glomerulonephritis deutet zunächst auf eine Wegener-Klinger-Granulomatose hin. Doch der Fall eines jungen Mannes zeigt, dass dies nicht zwangsläufig so ist.

Ein 30-jähriger Mann litt seit Jahren an wiederkehrender eitriger Rhinitis und Septumnekrose. Aufgrund einer Purpura an den Beinen und einer Glomerulonephritis war zehn Jahre zuvor zunächst die Diagnose Purpura Schoenlein-Henoch, später Wegener-Klinger-Granulomatose gestellt worden. Therapien mit Glukokortikoiden und Immunsuppressiva hatten nichts gefruchtet und die Nasenscheidewand war inzwischen fast völlig zerstört. Die Laboruntersuchungen zeigten eine Senkung von 80 mm/h und einen PR3-ANCA-Titer von 1:256. Eine Urinanalyse bestätigte den Verdacht auf Kokain-Missbrauch. Dem Patienten wurde geraten, den Kokainkonsum einzustellen. Bei seinem letzten Check drei Jahre später war er in guter Verfassung und seine Nierenwerte waren ohne Befund.

Quelle: Rowshani, AT: c-ANCA as a serological pitfall, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 363 (2004), Seiten: 782

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