Kardiovaskuläre Prognose innerhalb der Hochrisikogruppe

Praxis-Depesche 5/2022

Kombination aus Typ-2-Diabetes und PAD am gefährlichsten

In einer prospektiven Studie aus Österreich wurde untersucht, welchen Einfluss das Vorliegen eines Typ-2-Diabetes (T2DM) auf das kardiovaskuläre Risiko bei Patient:innen mit peripherer Arterienerkrankung (PAD) und denjenigen mit einer koronaren Herzkrankheit (KHK) hat. Die Ergebnisse weisen daraufhin, dass Hochrisikopatient:innen hinsichtlich der Prognose differenziert betrachtet werden sollten.
Im Rahmen der Studie wurde das Auftreten schwerer kardiovaskulärer Ereignisse (major adverse cardiovascular events, MACE) bei verschiedenen Hochrisikogruppen verglichen, und zwar 923 KHK-Patient: innen sowie 292 PAD-Patient:innen. Am niedrigsten war die Rate von MACE bei den nicht-diabetischen KHK-Patient:innen (2,52 Ereignisse pro 100 Personenjahre). Signifikant höher war sie bei den diabetischen KHK-Patient:innen (3,96 Ereignisse pro 100 Personenjahre). Ähnlich oft traten MACE bei PAD-Patient:innen ohne T2DM auf. Das höchste Risiko trugen Patient:innen, die sowohl an PAD als auch an T2DM litten (7,10 Ereignisse pro 100 Personenjahre). Das kardiovaskuläre Risiko ist bei einer PAD also grundsätzlich höher als bei nicht-signifikanten Koronarstenosen oder nur einer signifikanten Koronarstenose.
Die Daten zeigen somit eindeutig, dass doch ein wesentlicher Unterschied für die kardiovaskuläre Prognose verschiedener Patientengruppen besteht, die gemäß der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie derzeit in einer Hochrisikogruppe zusammengefasst werden. GH
Quelle: Sprenger L et al.: Type 2 diabetes and the risk of cardiovascular events in peripheral artery disease ... BMJ Open Diabetes Res Care 2021; 9(2): e002407

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