Rheumatoide Arthritis

Praxis-Depesche 8/2016

Kompressionshandschuhe ohne Nutzen

Eine systematische Analyse ergab, dass die Datenlage für das Tragen von Kompressionshandschuhen in der Nacht bei Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis nicht überzeugend sind, sodass diese Therapie nicht empfohlen werden kann.

Das Tragen von Kompressionshandschuhen in der Nacht gehört zu den unkonventionellen Therapieverfahren bei Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis. Damit glaubt man, die Ödemneigung, die Schmerzen und die Gelenkfunktion günstig beeinflussen zu können.
Bisher wurden zu diesem Thema vier Studien mit jeweils acht bis 24, insgesamt 74 Patienten veröffentlicht. Ein Vergleich dieser Studien war wegen unterschiedlicher Standardisierungen kaum möglich. Dazu kamen die kleinen Patientenzahlen, die eine statistische Auswertung kaum möglich machen.
Dennoch, wie zu erwarten, führte die nächtliche Kompression zur Abnahme der Ödeme, doch die Daten bzgl. Schmerzen und Gelenksteifigkeit bzw. Funktionalität waren sehr unterschiedlich. Auch fand sich keine Korrelation zwischen der Kompressionsstärke und der Wirkung. In einer Studie wurde der Kompressionshandschuh mit einem Plazebo-Handschuh verglichen. Hierbei ergab sich kein signifikanter Unterschied bzgl. Schwellung, Schmerz und Beweglichkeit.
Somit ist die Datenlage für dieses Therapieverfahren zu schlecht, um es generell empfehlen zu können, kurzum, es fehlt die Evidenz. Somit sind neue größere Studien mit höherer Qualität notwendig. PS
Quelle:

Hammond A et al.: The effects of compression gloves ... Clin Rehabil 2016; (30)3: 213-24

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