Im Falle einer fehlenden Evidenz kann eine spezielle Fragenmethode genutzt werden, die sogenannte Delphi-Methodik. In einem Delphi-Prozess führen Forscher eine Reihe von Fragerunden mit Experten durch (normalerweise 2-4), um einen Konsens zu entwickeln. In dieser Delphi-Studie war das Ziel zu beurteilen, welche Komponenten der psychologischen Therapie für die wirksame Behandlung chronischer Schmerzen notwendig oder wünschenswert sind. Dazu wurden 49 Behandlungskomponenten identifiziert und durch eine systematische Überprüfung in einer randomisierten kontrollierten Studie (RCT) bewertet. In der ersten Runde des Delphi-Prozesses nahmen 23 Autoren, die die RCTs mit chronischen Schmerzen abgeschlossen hatten, teil. In Runde 2 arbeiteten diese Experten zusammen mit Klinikern an Scherzmanagement- Programmen.
Das Gremium war sich darin einig, dass eine Psychoedukation, vor allem mit Aufklärung über die Schmerzentstehung und der Gedankenmuster bei der Aufrechterhaltung von Schmerz, notwendig ist. Kognitive Verhaltenstherapie sowie Ansätze zur Steigerung der Aktivität, Entspannungstraining und Rückfallprävention wurde ebenfalls als notwendig erachtet. Darüber hinaus sollten Strategien wie Zielsetzung, Aktivitätsstimulation, Entspannung und eine abgestufte Aktivitätsbelastung in die Behandlung miteinbezogen werden. DM