Statine hemmen direkt die HMG-CoA-Reduktase, das geschwindigkeitsbestimmende Enzym des Mevalonatwegs, und könnten daher auch einen Einfluss auf den Verlauf einer MM-Erkrankung haben. Darauf deuten auch einige kleinere Studien hin, in welchen Statin- therapierte Myelompatienten ein verbessertes Therapieansprechen oder Überleben zeigten. Um diesem Zusammenhang genauer auf den Grund zu gehen, durchforsteten Forscher nun Daten eines US-Veteranenregisters.
Eingeschlossen waren fast 5000 Patienten mit multiplem Myelom, von welchen etwa 2300 mit Statinen behandelt wurden. Das mittlere Follow-up betrug 34 Monate für Statinnutzer bzw. 26 Monate für die Vergleichsgruppe. Die Statin-therapierten Patienten waren im Schnitt älter, hatten einen höheren BMI und wiesen häufiger Komorbiditäten wie Diabetes, Herz- und Gefäßerkrankungen und Dyslipidämie auf. Unter Berücksichtigung verschiedener Einflussfaktoren hatten die Statin- therapierten MM-Patienten ein um 21% geringeres Risiko für allgemeine Mortalität und ein um 24% geringeres Risiko für Myelom-bedingte Mortalität als Patienten, die nicht mit Statinen behandelt wurden. Das allgemeine und MM-spezifische Mortalitätsrisiko sank dabei umso mehr, je länger die Statintherapie fortgesetzt und je höher sie dosiert wurde.
Zudem erlitten die Statin-behandelten MM-Patienten seltener skelettassoziierte Ereignisse (Reduktion um 31% gegenüber Kontrolle). Der positive Effekt der Statintherapie war dabei unabhängig von der Einnahme von Bisphosphonaten. OH