Länger überleben dank adjuvanter "Impfung"

Verschiedene Tumoren exprimieren an der Zelloberfläche ein Glykosphingolipid-Antigen. Beim kleinzelligen Bronchialkarzinom heißt es GD3. Man hat Anti-Idiotyp-Antikörper entwickelt, die die Struktur dieses Antigens tragen (BEC2). Wenn man sie SCLC-Patienten injiziert, produzieren sie Antikörper gegen diese Vakzine und viele auch gegen das entsprechende Antigen auf ihrem Tumorgewebe. Diese Vakzine, verstärkt durch BCG als Adjuvans, wurde an 15 Patienten erprobt, die eine Standardtherapie ihres kleinzelligen Bronchialkarzinoms hinter sich hatten. Sie erhielten fünf intradermale Injektionen, über zehn Wochen verteilt. Anti-BEC2 wurde bei allen nachgewiesen, Anti-GD3 bei fünf Patienten. Die rückfallfreie Überlebenszeit wurde im Vergleich zu einer Gruppe entsprechender Patienten deutlich verlängert. Inzwischen wurde eine unter anderen von Merck geförderte Phase-III-Studie initiiert; sie heißt SILVA (Survival in an International Phase III Prospective Randomized Limited Disease SCLC Vaccination Study with Adjuvant BEC2 and BCG). Eingeschlossen werden nur Patienten mit minimalen Tumorresten nach Chemo-Radio-Therapie. Sie werden als am besten geeignet für die "Impfung" angesehen. Im Januar 2000 waren bereits über 100 Patienten für SILVA randomisiert; es soll die größte Studie ihrer Art werden. (WE)