Im Mittelpunkt der Studie stand die Bestimmung der krankheitsassoziierten Belastungen von Melanom-Patienten, bei denen die Diagnose vor mehr als fünf Jahren gestellt worden war.
In einer registerbasierten Querschnitterhebung in Rheinland-Pfalz wurden 1320 Melanompatienten angeschrieben. Die Daten von insgesamt 689 Patienten konnten ausgewertet werden. 454 von ihnen (65,0%) waren zwischen 50 und 79 Jahre alt. Bei 660 Patienten (97,1%) war eine Melanom-Operation durchgeführt worden. Am häufigsten (n=248, 36%) war das Melanom am Rumpf lokalisiert. Die Auswertung des HF-9 (Hornheider Fragebogen zur Bestimmung des Interventionsbedarfs) ergab bei den Patienten eine stärker ausgeprägte Belastung bzgl. Sorgen und Gedanken an eine Tumorprogression. Bei 36% der Befragten zeigte sich ein psychoonkologischer Interventionsbedarf.
Als signifikante Prädiktoren für diesen Interventionsbedarf erwiesen sich nach Adjustierung jüngeres Alter (< 50 Jahre), Fatigue (Odds Ratio 1,12), deutlichere Belastung durch Symptome (OR 1,02), Einschränkung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (OR 0,98), belastende soziale Interaktionen (OR 1,55), eine resignative Krankheitsbewältigung (OR 4,57) und Informationsdefizit (OR 1,06).
Wie die Autoren betonen, sollte der Interventionsbedarf einzelner Melanom-Patienten mit längerer Erkrankungsdauer im Rahmen der Nachsorge routinemäßig ermittelt werden. Dabei gelten jüngere Patienten mit beeinträchtigtem Wohlbefinden, ungünstigem Coping-Stil und Informationsdefizit als Risikogruppe. GS