COPD

Praxis-Depesche 21/2003

Langwirkendes Anticholinergikum macht belastbarer

Zwar verläuft eine COPD prinzipiell progredient; eine konsequente Behandlung mit langwirkenden Bronchodilatatoren wie dem Anticholinergikum Tiotropium, wie sie von den GOLD-Leitlinien (Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease) ab Schweregrad II empfohlen wird, bessert jedoch Symptome und Lebensqualität.

Der M3-Muskarinrezeptor-Blocker Tiotropium, der seit einem Jahr für die Basistherapie der COPD zur Verfügung steht, stellt bei einmal täglicher Inhalation die Bronchien über rund 24 Stunden weit. Eine Dauerbehandlung mit dem Anticholinergikum bewirkt eine Verringerung der Luftnot, eine Verbesserung der Lebensqualität, eine Reduktion der Exazerbationshäufigkeit und -dauer sowie einen Rückgang der Lungenüberblähung, wie zahlreiche Studien bestätigen. Die Lungenüberblähung, die die meisten Patienten im Laufe der obstruktiven Lungenerkrankung entwickeln, verstärkt zunächst die Dyspnoe bei Anstrengung, später auch in Ruhe und schränkt die körperliche Belastbarkeit der Patienten erheblich ein. Wie H. Magnussen, Großhansdorf, erläuterte, kommt es unter Tiotropium zu einer "dramatischen Verminderung der Lungenüberblähung" und damit zu einem deutlichen Rückgang der Luftnot bei körperlicher Belastung. Die Belastbarkeit der Patienten konnte in einer plazebokontrollierten Studie mit 187 Patienten um mehr als 20% gesteigert werden. Diese Verbesserung der Belastbarkeit geht mit einer Verminderung der Symptome und einer Steigerung von Aktivität und Lebensqualität einher, so Magnussen. Das Residualvolumen (RV) und die totale Lungenkapazität (TLC) nahmen unter Tiotropium im Vergleich zu Plazebo um rund 450 ml bzw. 200 ml ab. Die mit der BORG-Skala gemessene subjektive Atemnot unter Belastung ging signifikant zurück. (djb)

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