Gastrektomie bei Magenkarzinom I

Praxis-Depesche 1-2/2022

Laparoskopie bei fortgeschrittenem Magenkarzinom

Über die letzten Jahrzehnte hat die laparoskopische Gastrektomie an Bedeutung gewonnen. Allerdings finden auch erfahrene Chirurgen diesen Eingriff technisch herausfordernd. Die Chinese Laparoscopic Gastrointestinal Surgical Study liefert nun Vergleichsdaten zur laparoskopischen gegenüber der offenen Gastrektomie.
Die 2009 gegründete Forschungsgruppe startete 2012 ihre erste Studie (CLASS-01) zum operativen Vorgehen beim lokal fortgeschrittenen distalen Magenkarzinom (locally advanced gastric cancer, LAGC). Die randomisierte multizentrische Studie verglich erstmalig die Langzeitergebnisse einer distalen laparoskopischen Gastrektomie (LG) mit einer distalen offenen Gastrektomie (OG). Insgesamt wurden 1.056 Patienten mit Magenkarzinom (Stadium T2, T3 oder T4a, ohne Fernmetastasen) 1:1 randomisiert in die Studie eingeschlossen.
Im Ergebnis wurde im krankheitsfreien Überleben nach drei Jahren kein Unterschied gefunden (76,5 % LG vs. 77,8 % OG). Auch im Gesamtüberleben zeigte sich kein signifikanter Unterschied: Nach fünf Jahren betrug die Gesamtüberlebensrate in der LG-Gruppe 72,6 % und in der OG-Gruppe 76,3 % (p = 0,19). Die Todesrate durch Magenkarzinom oder anderer Ursachen war zwischen den Behandlungsarmen ebenfalls vergleichbar (p = 0,42), auch in der Subgruppenanalyse der einzelnen Tumorstadien. Erfahrene Chirurgen erreichen folglich mit beiden Vorgehen vergleichbare Ergebnisse. VW
Quelle: Huang C et al.: Laparoscopic vs open distal gastrectomy for locally advanced gastric cancer ... JAMA Surg 2021; 157(1): 9-17

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