In der aktualisierten Leitlinie zur Behandlung von Dyslipidämien der European Society of Cardiology (ESC) und der European Atherosclerosis Society (EAS) wird für Menschen mit einem sehr hohen kardiovaskulären Risiko – beispielsweise Menschen mit einer dokumentierten kardiovaskulären Erkrankung – ein LDL-C-Zielwert < 55 mg/dl sowie mindestens eine 50%ige Senkung des LDLC- Ausgangswertes empfohlen. Werden diese Ziele trotz maximal tolerierter Statindosis ± Ezetimib nicht erreicht, sieht die Leitlinie den Einsatz eines PCSK9-Inhibitors wie Alirocumab vor.
Basis dieser Empfehlung sind die Ergebnisse von Endpunktstudien wie der ODYSSEY-Outcomes-Studie, die über 18.000 Patienten mit einem erst kurz zurückliegenden akuten Koronarsyndrom einschloss. Wurde unter Alirocumab ein LDL-C-Zielwertbereich von 25 bis 50 mg/dl erreicht, nahm das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse (4-Punkt- MACE) signifikant ab (p < 0,001). Außerdem traten numerisch weniger Todesfälle auf. Dabei war der PCSK9-Inhibitor gut verträglich.
Trotz der großen Evidenz für die Effektivität einer adäquaten LDL-C-Senkung sieht die Behandlungsrealität anders aus: Sechs bis zehn Wochen nach Entlassung aus dem Krankenhaus wegen eines Myokardinfarktes lagen die Werte nur bei 17 % der Patienten im Zielbereich – obwohl 85 % von ihnen eine Hochdosis- Statintherapie erhalten hatten. Einer Simulation zufolge könnten unter einem PCSK9-Inhibitor 90 % der Patienten den Zielbereich erreichen.
Eine aktuelle Untersuchung zeigte, dass sowohl mit dem 1-ml- als auch mit dem neuen 2-ml-Fertigpen eine signifikante LDL-C-Wert-Senkung erreicht wurde. Vorteil des neuen Fertigpens: Die Injektion beginnt, sobald dieser auf die Haut gedrückt wird – es muss kein Auslöser betätigt werden. Mit dem neuen Pen kann die 300-mg-Dosis Alirocumab in ≤ 20 Sekunden injiziert werden. MW