Überbelastung mit Folgen

Praxis-Depesche 5/2001

Lebensbedrohliche subkutane Blutungen unter Antikoagulation

Bei Patienten unter oralen Antikoagulanzien kann unphysiologischer lokaler Druck zu lebensbedrohlichen Blutungen führen. Sie werden nicht immer leicht erkannt, wie folgender Fall zeigt.

Ein multimorbider 70-jähriger Mann wurde in ein Pflegeheim eingewiesen, weil seine Hüftfraktur links nicht chirurgisch versorgt werden konnte. Unter anderem erhielt er wegen einer Thrombose der linken V. femoralis Warfarin (INR 2 bis 3). Einen Monat später konnte er mit Gehhilfe und links doppelt besohltem Schuh wieder gehen. Plötzlich verschlechterte sich sein Zustand zusehends: Blutdruck und Blutzucker waren deutlich erniedrigt, er war blass, schwitzte und atmete schnell. Die durchgeführten Untersuchungen konnten keine Blutungen aufdecken. Erst bei einer eingehenden körperlichen Inspektion wurde ein großes subkutanes Hämatom gefunden, das sich von der linken Achselregion bis zur Lende erstreckte. Es wurde offensichtlich durch den dauernden Druck des Polsters der Gehhilfe in der empfindlichen Achselregion hervorgerufen. Nach Absetzen von Warfarin und Vitamin-K-Infusion normalisierte sich die Prothrombin-Zeit innerhalb von drei Tagen. (GW)

Quelle: Incalzi, RA: Life-threatening subcutaneous hematoma caused by and axillary pad in an anticoagulated patient, Zeitschrift: SOUTHERN MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 93 (2000), Seiten: 315-316

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