Schon länger gibt es die Hypothese, dass zwischen systolischem Blutdruck (SBP) und Demenzrisiko ein U-förmiger Zusammenhang besteht, dass das Demenzrisiko also bei sehr niedrigen und sehr hohen SBP-Werten am höchsten ist. Um dies zu prüfen, analysierten Forschende nun Daten von 17.286 Teilnehmer:innen (Frauenanteil 60 %, mittleres Ausgangsalter 74,5 Jahre) aus sieben prospektiven Kohortenstudien zur Demenzinzidenz in den USA und Europa.
Über alle Altersgruppen hinweg war das Demenzrisiko bei Personen mit höherem systolischen Blutdruck geringer. Das Mortalitätsrisiko stand in klarem U-förmigem Zusammenhang mit dem SBP und war in allen Altersgruppen am geringsten bei einem SBP von 160 mmHg (95 %-KI 154 - 181 mmHg; p < 0,001). Das niedrigste Demenzrisiko im Altersbereich von 60 bis 70 Jahren stellte man bei einem SBP von 134 mmHg fest, bei den 70- bis 95-Jährigen lag es zwischen 155 und 166 mmHg. Die Assoziationen von diastolischem Blutdruck mit dem Demenzrisiko sahen ähnlich aus, waren aber weniger stark ausgeprägt.
Die Ergebnisse bestätigen also einen Uförmigen Zusammenhang zwischen Blutdruck und Demenzrisiko. Für die Mortalität scheint dies aber nicht der Fall zu sein, sodass Blutdruck-assoziierte Änderungen im Sterblichkeitsrisiko den Zusammenhang nicht erklären. OB