Bronchopleurale Fistel

Praxis-Depesche 10/2015

Luftleck geklebt

Bronchopleurale Fisteln können zu erhöhter Morbidität, verlängerten Krankenhausaufenthalten und lange liegenden Thoraxdrainagen führen. Jetzt untersuchte eine Autorengruppe die bronchoskopische Klebung der hartnäckigen Luftlecks.

In die retrospektive Studie wurden 22 Patienten eingeschlossen. Alle litten unter einer persistierenden bronchopleuralen Fistel, deren Ursache eine nekrotisierende Pneumonie (n=8), z. n. Thorax-OP (n=6), ein bullöses Emphysem (n=5), eine idiopathische interstitielle Pneumonie (n=2) oder eine Sarkoidose (n=1) war. Der in der Studie verwendete synthetische Hydrogel- Kleber besteht aus zwei Komponenten, die kurz vor der Applikation gemischt werden müssen. Dieses Gemisch spritzte man dann durch einen separaten Katheter, der zuvor durch den Arbeitskanal des Bronchoskopes geschoben wurde. Innerhalb weniger Minuten polymerisiert das Klebergemisch und bildet an der Fistelstelle einen abdichtenden Pfropfen.
Bei 86% der Patienten ließ sich das Luftleck mit ein bis drei Applikationen verschließen. Die Thoraxdrainage konnte bei diesen Patienten im Schnitt nach 4,3 Tagen entfernt werden. Der Eingriff wurde gut vertragen, es kam bei zwei Patienten zu einem Abhusten des Hydrogel-Klebers und einer wurde hypoxämisch und musste bronchoskopisch abgesaugt werden.
Auch wenn es nur eine kleine, retrospektive Fallserie ist, so zeigt sie doch die Machbarkeit der bronchoskopischen Zweikomponentenkleber- Applikation bei bronchopleuralen Fisteln. CB
Quelle:

Mehta HJ et al.: Treatment of alveolar-pleural fistula with endobronchial application of synthetic hydrogel. Chest 2015; 147(3): 695-9

ICD-Codes: J86.0

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