Diabetische Nephropathie

Praxis-Depesche 8/2023

Männer haben höheres Risiko für terminale Niereninsuffizienz

Die Progression einer diabetischen Nierenerkrankung (DKD) verläuft für Männer etwas anders als für Frauen. Das zeigen die Ergebnisse einer japanischen Kohortenstudie, in der Daten von 4.328 Patient:innen mit Typ-2-Diabetes über eine Zeitspanne von 26 Jahren analysiert wurden. Im Risikovergleich zwischen den Geschlechtern zogen Männer hinsichtlich der Progression der Nierenerkrankung den Kürzeren.
Praxisfazit
Männer mit Typ-2-Diabetes haben im Vergleich zu Frauen ein höheres Risiko für eine terminale Niereninsuffizienz und Mortalität, insbesondere bei Vorliegen einer Mikroalbuminurie. Der Geschlechterunterschied könnte für zukünftige Risikoeinschätzungen und Präventionsstrategien relevant sein.

Während der medianen Follow-up-Dauer von sieben Jahren entwickelten insgesamt 276 Teilnehmende (6,4 %), 70 % davon Männer, eine terminale Insuffizienz und 241 Personen (5,6 %), 68 % davon Männer, starben. Männer hatten damit sowohl ein höheres Risiko für eine terminale Niereninsuffizienz (Hazard Ratio, HR 1,34; 95 %-KI 1,02–1,75; p = 0,034) als auch für Tod (HR 1,64; 95 %-KI 1,24–2,16; p = 0,001) als Frauen.

Knackpunkt Albuminurie

Besonders deutlich zeigte sich der Geschlechterunterschied bei Männern mit Mikroalbuminurie (Urin-Albumin-Kreatinin-Ratio, UACR 30–300 mg/g). Diese Männer hatten ein deutlich höheres Risiko für terminale Niereninsuffizienz gegenüber Frauen als Männer mit Makro- oder Normoabluminurie im Vergleich zu Frauen. Auch bei Männern mit einer grenzwertigen Albuminurie von rund 300 mg/g war die Inzidenz für eine terminale Niereninsuffizienz höher als bei Frauen. Bei einer mäßig ausgeprägten Albuminurie sind Männer also prognostisch gegenüber Frauen im Nachteil. Bei ihnen scheint das Risiko für eine Nierenersatztherapie sowie für eine progressive Abnahme der Nierenfunktion erhöht zu sein.

Höheres Alter und höhere eGFR-Werte korrelierten mit einem niedrigeren Risiko für terminale Niereninsuffizienz, während höhere HbA1c - und UACR-Werte mit einem erhöhten Risiko für terminale Niereninsuffizienz verbunden waren. Hinsichtlich der Abnahme der glomerulären Filtrationsrate (eGFR) konnte kein Unterschied zwischen den Geschlechtern festgestellt werden.

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