Patient mit Niereninsuffizienz

Praxis-Depesche 16/2003

Magnesium-Intoxikation durch Laxanzienabusus

Hohe Magnesiumspiegel im Blut sind ein seltener Laborbefund. Wie es dazu kommen kann, beschreibt eine Kasuistik aus den Vereinigten Staaten.

Ein 76-Jähriger wurde mit zunehmender Verwirrtheit und Schwäche vorgestellt. Wegen chronischer Obstipation nahm er Magnesiumpräparate. Er litt an chronischer Niereninsuffizienz und wies Magenulzera, Thrombopenie, Eisenmangelanämie und Emphysem in der Anamnese auf. Das EKG zeigte einen neu aufgetretenen AV-Block. Der Patient wurde wegen Hyperkaliämie und Hypermagnesiämie notfallmäßig dialysiert. Es bildete sich ein Bauchabszess mit Sepsis und respiratorischem Versagen; der Mann starb. Magnesium hemmt u. a. die Azetylcholin-Freisetzung an der motorischen Endplatte. Es kann Muskelschwäche, Lethargie, Hypotonie, respiratorisches Versagen und Blockbildung oder Asystolie verursachen.

Quelle: Zaman, F: Severe Hypermagnesemia as a result of laxative use in renal insufficiency, Zeitschrift: SOUTHERN MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 96 (2003), Seiten: 102-103

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x