Corona-Schutzmaßnahmen

Praxis-Depesche 10/2022

Masken stören, behindern aber nicht die Atmung

Das Tragen von Masken gehört zu den wichtigsten Maßnahmen zur Vermeidung einer weiteren Ausbreitung von SARS-CoV-2 und ist ein fester Bestandteil des Alltags geworden. Vor allem bei Aktivität und Sport empfinden viele die Masken aber als Einschränkung für die Atmung und damit für die Leistungsfähigkeit. Das ist aber, wie sich nun herausgestellt hat, nicht zutreffend.
Sogar wenn man beim Sport die N95- Masken trägt, die in etwa so dicht sind wie die gängigen FFP2-Varianten, fühlt sich das zwar störend an, beeinträchtigt die körperliche Leistungsfähigkeit aber kaum. So lautet das Ergebnis einer Studie der Cleveland Clinic, Ohio, in der man 20 gesunde Nicht-Raucher:innen im Alter von durchschnittlich 35 Jahren zum Leistungstest aufs Laufband bat. Insgesamt drei Mal wurde das Tempo ausgehend von angenehmer Schrittgeschwindigkeit, stufenweise erhöht, bis die persönliche Leistungsgrenze erreicht wurde. Dabei trugen die Läufer:innen in zufälliger Reihenfolge einmal eine Stoffmaske, einmal eine N95-Maske und einmal keine Maske. Ohne Masken hielten die Proband:innen im Schnitt 591 Sekunden durch, mit der Stoffmaske trat die Erschöpfung nach durchschnittlich 548 Sekunden und mit der N95-Maske nach 545 Sekunden ein. Die Masken sorgten zwar für einen etwas höheren Rückgang der maximalen Sauerstoffsättigung (ohne Maske 2,1 % versus 5,6 % mit Stoff- und 5,1 % mit N95-Maske), die maximale Herzfrequenz war in drei Durchläufen aber ähnlich hoch (177 bpm ohne Maske bzw. 174 bpm mit den Masken).
Die Beeinträchtigung der Sauerstoffaufnahme war also gering, auch wenn sich die Teilnehmer:innen durch den empfundenen Atemwiderstand, die höhere Luftfeuchtigkeit und die Hitze unter den Masken stark gestört fühlten (bis zu 7 Punkte auf einer zehnstufigen Skala für die subjektive Beeinträchtigung). OB

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