Arthrose besser verstehen

Praxis-Depesche 4/2020

Mechanismen und Therapien im Tiermodell

Welche Medikamente bei einer schmerzhaften Arthrose helfen, lässt sich nicht nur am Menschen, sondern auch im Tiermodell studieren.
Wissenschaftler gingen der Frage nach, welche Mechanismen eine Arthroseentstehung begünstigen und wie gut verschiedene pharmakologische Behandlungsmöglichkeiten wirken. Sie indu-. zierten an den rechten Kniegelenken zwölf Wochen alter Mäuse Knorpelschäden, indem sie die Gelenke – bei Betäubung der Versuchstiere – über einen Zeitraum von zwei Wochen wiederholt einer zyklischen Kraftbelastung mit 9 bzw. 11 N unterzogen. Vor sowie während sechs Wochen nach der Intervention beobachteten die Forscher das Verhalten der Tiere im Hinblick auf eine mögliche Schonung sowie mechanischer und thermischer Sensitivität. Den Schweregrad des Knorpelschadens objektivierten die Wissenschaftler im Rahmen einer postmortalen histologischen Gelenkuntersuchung. An einem Kollektiv von mit 9 N belasteten Mäusen testeten sie anschließend die analgetische Effektivität einer vierwöchigen Behandlung mit Diclofenac, Gabapentin bzw. anti-Nerve Growth Factor.
In der Gruppe der pharmakologisch behandelten Mäuse zeigte sich: Zwei Wochen nach Therapiebeginn besserte sich sowohl unter Diclofenac als auch unter Gabapentin die mechanische Hypersensitivität und die Tiere belasteten ihr Bein wieder stärker. Das Antiepileptikum erwies sich diesbezüglich als wirksamer. Der nozizeptive Effekt der ersten anti- NGF-Injektion hielt über zwei Wochen an. Die zweite Dosis induzierte eine stärkere und prolongierte Analgesie. LO
Quelle: Ter Heegde F et al.: Noninvasive mechanical joint loading as an alternative model for ... Arthritis Rheumatol 2019; 71 (7): 1078-88. doi: 10.1002/art.40835
ICD-Codes: M19.9

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