Colitis ulcerosa, Crohn

Praxis-Depesche 5/2001

Mesalazin dämpft die Darmentzündung

Mangels kurativer Therapieansätze ist die Stabilisierung der CED auf einem niedrigen Aktivitätsniveau nach wie vor das wesentliche Ziel der Behandlung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen (CED). Mit Mesalazin lässt sich die Schubfrequenz signifikant senken.

Während im akuten Krankheitsschub der Einsatz hochdosierter Kortikosteroide in der Regel unverzichtbar ist, stehen für die Remissions-erhaltende Therapie im wesentlichen nur zwei Therapieansätze zur Verfügung. An erster Stelle rangiert die orale Gabe der intraluminal wirksamen 5-Aminosalizylsäure (Mesalazin) in einer Tagesdosis von 1,5 bis 3 g. Nach den Kriterien der Evidenz-basierten Medizin liegt für dieses Therapieprinzip die höchste Einstufung vor. Bei drohender Verschlechterung der Symptomatik empfiehlt Prof. A. Raedler, Hamburg, zusätzlich die topische Anwendung als Mesalazin-Klysma. Sprechen CED-Patienten mit hoher Schubfrequenz oder chronisch-aktiver Verlaufsform nicht ausreichend auf Steroide und Mesalazin an, bietet sich der Einsatz des Immunsuppressivums Azathioprin an. Als Tagesdosis empfiehlt Raedler 1,0, bis 2,5 mg/kg KG. Da jedoch bereits aktivierte T-Zellen durch Azathioprin nicht erreicht werden, muss die Übergangszeit von sechs bis acht Wochen bis zum Heranreifen der nächsten Zellpopulation durch andere Immunsuppressiva, etwa Ciclosporin, überbrückt werden. Nach Erfahrung Raedlers hat sich dieses Therapieschema besonders bei Morbus Crohn bewährt. Dennoch erhalten in Deutschland nur etwa 10% aller CED-Patienten eine immunsuppressive Behandlung. Der Hamburger Experte geht dagegen davon aus, daß bis zu 50% der CED-Patienten von dieser Therapie profitieren könnten. (Ric)

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x