Bis zu 15% aller unbehandelten Patienten mit Colitis ulcerosa erkranken an einem kolorektalen Karzinom. Die Tumoren treten gewöhnlich schon in jüngeren Jahren auf; das Risiko steigt mit zunehmender Krankheitsdauer (auf rund 18% 30 Jahre nach der Diagnose). Präventionsstrategien beinhalten regelmäßige endoskopische Kontrolluntersuchungen mit Biopsien und ggf. Proktokolektomie, wenn Dysplasien nachgewiesen werden.
Um zu klären, welche Auswirkungen eine Therapie mit 5-ASA auf das Karzinomrisiko hat, wurde eine Metaanalyse von neun Studien durchgeführt, die insgesamt 1932 Patienten, davon 334 mit kolorektalem Karzinom erfassten. Die gepoolte Analyse ergab, dass eine protektive Assoziation zwischen einer 5-ASA-Therapie und kolorektalen Karzinomen (OR: 0,51) sowie zwischen 5-ASA-Therapie und dem kombinierten Endpunkt aus Karzinom und Dysplasie (OR: 0,51) bestand. Eine Assoziation mit einem erniedrigten Dysplasie-Risiko wurde nicht beobachtet, allerdings wurden Dysplasien nur in zwei Studien als Outcome-Parameter erfasst.