Störungen der Glukosetoleranz und Typ-2-Diabetes sind nur die sichtbare Spitze eines metabolischen Syndrom-Eisbergs, der in der Tiefe zahlreiche, die kardiovaskuläre Sterblichkeit begünstigende Risikofaktoren aufweist: Insulinresistenz, Adipositas, erhöhtes VLDL-Cholesterin, reduziertes HDL-Cholesterin, Hypertonie, Hyperleptinämie und Mikroalbuminurie. Aus diesem Grund ist eine antidiabetische Therapie mit Wirkstoffen wünschenswert, die mehrere Stoffwechselparameter synergistisch verbessern können. Die orale Mono- oder Kombinations-Behandlung mit dem blutzuckersenkenden Biguanid Metformin zeigte in Studien eine effektive Senkung der Plasma-Triglyzeride. Darüber hinaus hilft Metformin offensichtlich bei der Gewichtsreduktion. Es verringert Hyperinsulinämie und Insulinresistenz. Die hepatische Glukoseproduktion wird gehemmt, die Glukoseaufnahme in Muskeln und anderen peripheren Geweben wird gesteigert. Die blutzucker- und lipidsenkenden Eigenschaften von Metformin sind dabei offensichtlich unabhängig wirksam. Bei übergewichtigen Typ-2-Diabetikern gilt Metformin allein oder kombiniert mit Thiazolidindionen als Therapie der Wahl zur Verbesserung des metabolischen Risikoprofils. (EJW)
Glukose und Gefäßrisiken dämpfen
Praxis-Depesche 8/2000
Metformin - auch kardiovaskulärer Nutzen
Mehr als zwei Drittel der Todesfälle von Typ-2-Diabetikern gehen auf das Konto kardiovaskulärer Erkrankungen. Die antidiabetische Therapie sollte deshalb nicht nur erhöhte Blutzuckerspiegel effektiv senken, sondern zusätzlich einschlägige Risiken günstig beeinflussen.
Quelle: Zimmet, P: Clinical efficacy of metformin against insulin resistance parameters: sinking the iceberg., Zeitschrift: DRUGS, Ausgabe 58 (1999), Seiten: 21-8